Als Leiter der Meersburger Sommerakademie grüße ich Sie herzlich zur 41. Ausgabe dieser traditionsreichen Fortbildung!

Es freut mich, dass mit dem Thema „Goethe & die Musik“ ein fächerverbindendes Thema im Fokus steht. Johann Wolfgang von Goethe war als Direktor des Theaters in Weimar für Repertoireauswahl, Sänger und Orchestermusiker verantwortlich, Musik begleitete ihn sein ganzes Leben. Es hätte ihm übrigens gefallen, wenn Mozart seinen „Faust“ vertont hätte. Goethe gehört zu den meistvertonten Dichtern deutscher Sprache, er stand in regem Kontakt zu Komponisten seiner Zeit, so z. B. zu Friedrich Zelter. Zelter machte auch den 12-jährigen Mendelssohn mit Goethe bekannt.

Im Abschlusskonzert werden die Bezüge zu Goethe deutlich. Robert Schumann bezieht sich in seinem „Requiem für Mignon“ op. 98b auf Goethes Roman „Wilhelm Meister“. Es gehört zu Schumanns bekannten chorsinfonischen Werken und besticht durch seine doppelchörige und kantatenartige Struktur.
Johannes Brahms legt in seine „Alt-Rhapsodie“ op. 53 all seinen Liebesschmerz einer nicht erhörten Liebe und sieht sich selbst als den Jüngling aus Goethes „Harzreise im Winter“. Die Musik bringt dies in beeindruckender Weise zum Klingen.
In Felix Mendelssohn Bartholdys „Erste Walpurgisnacht“ op. 60 spielen Druiden und ihre Wächter einen Höllenspuk mit den verängstigten christlichen Wächtern und treiben diese in die Flucht. Selbst Mendelsohn Bartholdys Antipode Hector Berlioz ließ sich von dieser Musik in ihren Bann ziehen.

Bereits 2016 verzauberte uns Emilie Jaulmes mit ihrem Harfenspiel. Die Soloharfenistin der Stuttgarter Philharmoniker wirkt in allen drei Konzerten mit, worüber ich mich ganz besonders freue.

Auch in diesem Jahr wünsche ich den Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine bereichernde und horizonterweiternde Akademiezeit sowie viel Freude beim Musizieren, den Konzertbesuchern unvergessliche Erlebnisse beim Besuch unserer drei Konzerte.

 

 

Ulrich Krämer

Künstlerischer Leiter der 41. Meersburger Sommerakademie 2019