Informationen zum Leitthema der 27. meersburger sommerakademie 2005

von Dr. Beate Angelika Kraus

Die meersburger sommerakademie 2005 steht im Zeichen Italiens und bietet Gelegenheit, ganz unterschiedliche Werke italienischer Komponisten aus dem Zeitraum von rund hundert Jahren (1792-1896) zu erarbeiten und zu hören. Unweigerlich stellt sich dabei die Frage nach dem italienischen Beitrag zur europäischen Musik seit dem Ausgang des 18. Jahrhunderts, ein Beitrag, der mit Begriffen wie Classicismo und Romanticismo, elcanto,Verismo oder Musik des Risorgimento nur unzulänglich zu beschreiben ist. In einer Zeit, in der die Adelskultur durch politische Umwälzungen ihrem Ende entgegen geht, ein bürgerliches Musikleben sich formiert und der Nationalstaat Italien im Entstehen begriffen ist, finden Karrieren italienischer Komponisten in den unterschiedlichsten Metropolen statt: Das gilt nicht nur für Rossini und Bellini, die nach Paris übersiedelten, sondern auch für Cartellieri, der wie der fast gleichaltrige Beethoven nach Wien zog.Auch Verdi, Leoncavallo und Puccini arbeiteten selbstverständlich auf internationaler Ebene und sind seither auf den Bühnen der Welt zu Hause. Neben so berühmten Werken wie Verdis Requiem erklingt in Meersburg auch unbekanntere Musik der großen Italiener, die geeignet ist, die Polarisierung zwischen Italien als Opernwelt des virtuosen Gesangs und dem deutschsprachigen Kulturraum als Wiege der Symphonik zu überdenken.Viele der erarbeiteten Werke legen es nahe, Fragen der jeweiligen Gattungstraditionen zu behandeln oder setzen sich gar selbst mit dieser kompositorisch auseinander.

Fortsetzungen:

1. Die Oper Pagliacci des Neapolitaners Ruggiero Leoncavallo

2. Vincenzo Bellini: Concertino in Es-Dur für Oboe und Streichorchester

3. Gioachino Rossini (1792-1868)... „Schwan von Pesaro“

4. Die Divertimenti für Bläser von Antonio Casimir Cartellieri

5. Scènes de Bohème nach Murgers literarischen Bildern des Giacomo Puccini

6. Giuseppe Verdi (1813-1901) und der Ruf „Viva V.E.R.D.I“

7. Ferienlektüre gefällig?